Über den Autor | Ralf T. Kreutzer
Professor für Marketing | Berlin School of Economics and Law
Prof. Dr. Ralf T. Kreutzer ist seit 2005 Professor für Marketing an der Hochschule für Wirtschaft und Recht/Berlin School of Economics and Law. Parallel ist er als Trainer, Coach sowie als Marketing und Management Consultant tätig. Er war 15 Jahre in verschiedenen Führungspositionen bei Bertelsmann (letzte Position Direktor des Auslandsbereichs einer Tochtergesellschaft), Volkswagen (Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft) und der Deutschen Post (Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft) tätig, bevor er 2005 zum Professor für Marketing berufen wurde.
Professor Kreutzer hat durch regelmäßige Publikationen und Keynote-Vorträge (u.a. in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Belgien, Singapur, Indien, Japan, Russland, USA) maßgebliche Impulse zu verschiedenen Themen rund um Marketing, Dialog-Marketing, CRM/Kundenbindungssysteme, Database-Marketing, Online-Marketing, Social-Media-Marketing, Digitaler Darwinismus, Digital Branding, Dematerialisierung, Change-Management, Künstliche Intelligenz, Agiles Management, strategisches sowie internationales Marketing gesetzt und eine Vielzahl von Unternehmen im In- und Ausland in diesen Themenfeldern beraten.
Seine jüngsten Buchveröffentlichungen sind „Toolbox für Marketing und Management“, „Künstliche Intelligenz verstehen“ (2019, zusammen mit Marie Sirrenberg), „B2B-Online-Marketing und Social Media (2. Aufl., 2020, zusammen mit Andrea Rumler und Benjamin Wille-Baumkauff), „Voice-Marketing“ (2020, zusammen mit Darius Vousoghi), „Die digitale Verführung“ (2020), „Kundendialog online und offline“ (2021), „Praxisorientiertes Online Marketing“ (4. Auflage, 2021), „Social-Media-Marketing kompakt“ (2. Aufl., 2021), „E-Mail-Marketing kompakt“ (2. Aufl., 2021), „Online-Marketing – Studienwissen Kompakt (3. Aufl., 2021) und „Toolbox für Digital Business“ (2021).
Darüber hinaus leitet Prof. Dr. Ralf T. Kreutzer die berufsbegleitende Ausbildung zum Chief Digital Officer (CDO) sowie das Seminar Nachhaltige Unternehmensführung bei der Bitkom Akademie.
www.ralf-kreutzer.de
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Shorts Facts
- Der Kern des „agilen Managements“
- Warum Agilität immer wichtiger wird
- Mit Professionalität zum Erfolg im agilen Management
Die Herausforderungen der VUCA-World machen es heute unmöglich, strategische Pläne zu erstellen, die in den nächsten Jahren „in aller Ruhe“ detailliert abgearbeitet werden können. Zu viele Unsicherheiten über die Veränderungen auf den Märkten – getrieben durch Anbieter, Nachfrager und Technologien – liefern Treibsand statt verlässlicher Planungsgrundlagen. Die Erfolge neuer Geschäftsmodelle – bspw. der Sharing Economy oder der Plattform-Ökonomie – lassen sich nur schwer vorhersagen. Vor allem aber das Kundenverhalten ist schwerer zu prognostizieren als früher. Wer hatte die enormen Wachstumsraten von TikTok auf dem Schirm? Wer hat nicht alles zu Beginn der Corona-Pandemie eine Welt der Nachhaltigkeit für die „Welt nach Corona“ oder für die „Welt mit Corona“ vorhergesagt? Was passierte stattdessen? Kaum hatte das Robert-Koch-Institut die Reisewarnung für Mallorca aufgehoben, „mussten“ hunderte zusätzliche Flüge für die Osterferien geplant werden! Leider nicht unbedingt ein Beleg für nachhaltigen Konsum.
Der Kern des agilen Managements
Um den beschriebenen Herausforderungen leichter gerecht zu werden, setzen inzwischen immer mehr Unternehmen auf Konzepte des agilen Managements. Was kennzeichnet das Mindset des agilen Managements? Dreh- und Angelpunkt ist zunächst eine konsequente Kundenorientierung – in allen Unternehmensbereichen. Wie vor 100 oder 1.000 Jahren entscheidet auch heute noch der Kunde, ob ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Geschäftsmodell zum Erfolg wird. Deshalb ist der Kunde in Innovationsprozesse einzubinden – allerdings viel früher und viel konsequenter als bisher.
Bei Innovationsprozessen ist heute vielfach ein inkrementelles Vorgehen angesagt. Innovationen sollen Schritt für Schritt vorangetrieben und immer wieder im Markt getestet werden. Ein solches Vorgehen wäre auch bei der Pandemie-Bekämpfung sehr hilfreich gewesen. Ein Start mit einer robusten Lösung (bspw. zur Kontaktverfolgung oder beim Impf-Management), die dann kontinuierlich – basierend auf den gewonnenen Erfahrungen – immer weiterentwickelt wird. So werden schnelle Erfolge erzielt, auf denen aufgebaut werden kann.
Beim agilen Management werden Prozessschritte außerdem in einem iterativen Vorgehen so lange wiederholt, bis sich die gewünschten Ergebnisse einstellen. Die größte Herausforderung: ein Bestehen in den Augen der Kunden! Deshalb werden erzielte Zwischenlösungen immer wieder dem Kunden – oder präziser – dem Nutzer präsentiert. Dieser soll den Daumen heben oder senken. Nicht das Unternehmen als Anbieter ist das Maß aller Dinge, sondern derjenige, der eine Leistung später nutzen soll.
Gleichzeitig sind alle Prozesse – orientiert am Time-to-Value-Ansatz – auf Schnelligkeit zu trimmen. Der Wettbewerb schläft nicht. Eine hohe Taktzahl ist deshalb auch ein zentrales Element des agilen Managements.
Was bremst heute vielfach noch ein agiles Management aus?
Auch wenn es keiner wirklich hören möchte: Der größte Bremsfaktor für die Umsetzung von Konzepten des agilen Managements sind etablierte Führungskräfte, die in ihrer (akademischen) Ausbildung eher das Wasserfall-Konzept verinnerlicht haben – und neuen Management-Methoden eher skeptisch gegenüberstehen. Schließlich bedeutet Agilität auch, nicht nur Aufgaben, sondern auch Kompetenzen und Verantwortung an agil arbeitende Teams abzugeben. Viele Manager tun sich nach wie vor schwer, sich von einer Führung „par ordre de Mufti“ zu verabschieden.
Im agilen Management verstehen sich die Führungskräfte eher als Enabler ihres Teams. Hier unterstützt das Management die Teams bei der Zielerreichung – durch fachliches und persönliches Coaching. Dadurch dreht sich die Rollenverteilung um. Die Führungskraft steht nicht mehr an der Spitze der Pyramide – sondern fördert und unterstützt die unmittelbar zugeordneten Mitarbeiter und deren Arbeit.
In vielen Unternehmen wird – mehr oder weniger laut – von der strategischen Lehmschicht des Middle Managements gesprochen. Diese lässt kein Wasser respektive keine Informationen durch – weder von oben nach unten noch von unten nach oben. Hierdurch werden Veränderungsprozesse systematisch ausgebremst.
Was ist zu vermeiden?
Um die Potenziale des agilen Managements zu erschließen, müssen wir mit höchster Professionalität vorgehen. In unserem Unternehmen sollten sich keine Führungskräfte und Mitarbeiter mit einem profunden Halbwissen auf die agile Reise machen! Um die Skeptiker im eigenen Haus zu überzeugen, müssen wir zu Beginn auf qualifizierte Spezialisten setzen. Denn eines ist klar: Auch und gerade beim agilen Management gibt es sehr strenge Regeln. Wer einmal in das Thema Scrum tiefer eintaucht, stolpert über Begriffe wie Product Owner, Scrum Master, Product Backlog, Impediment Backlog, Planning Poker, Daily Scrum, Burndown-Chart, Sprint Review und Spring Retrospective. Jeder Begriff steht für eine Person, eine Aktivität oder einen ganz bestimmten Prozess mit festen Regeln und/oder Verantwortlichkeiten. Dies gilt es souverän zu beherrschen.
Ich habe immer wieder von Scrum-Prozessen gehört, die gescheitert sind. Bis dann auf Rückfragen deutlich wurde, dass ein Scrum Master gefehlt hat, der die Teams kompetent angeleitet hätte. Wir müssen einen solchen Fehlstart unbedingt vermeiden.
Was ist zu tun?
Definieren Sie zusammen mit Ihren Kollegen und Mitarbeitern ein Innovationsprojekt, das aufgrund der Dynamik der Umwelt mit den klassischen Instrumenten nicht zeitnah gemeistert werden kann. Führen Sie ein Team von Führungskräften und Mitarbeitern zusammen, die Spaß daran haben, ihren eigenen Horizont zu erweitern. Wie lautet das schöne Motto? Hinter den Grenzen beginnt das Wachstum!
Unterstützen Sie das Team entweder durch externe Coaches. Oder entsenden Sie dieses Projektteam in spezialisierte Unternehmen, die ein Umfeld bereithalten, um agile Prozesse durch Methoden, Kompetenzen und Räumlichkeiten zu unterstützen.
In vielen Unternehmen warten Leistungsträger – auf allen Ebenen und in allen Unternehmensbereichen – nur darauf, kreativ „wachgeküsst“ zu werden. Und das ist keine Frage des Alters! Dann werden Sie sehen, welches – markt- und kundenrelevante – Feuerwerk Sie in Ihrem Unternehmen durch agile Konzepte wie Design Thinking, Lean Startup und Scrum zünden können. Es lohnt sich sehr, auf diese Reise zu gehen!