Weiterbildungen bleiben auch in Krisenzeiten ein wichtiges Investment
Mit Blick auf die neuen Herausforderungen, die wirtschaftlich und gesellschaftlich bestehen, ändert sich auch die Bedeutung der beruflichen Weiterbildung. Bereits zum dritten Mal führten HRpepper Management Consultants und die Bitkom Akademie die Weiterbildungsstudie durch. Während die vorangegangenen Studien sich auf die zukünftige Entwicklung der betrieblichen Weiterbildung, insbesondere im Rahmen der Corona-Pandemie, fokussierten, konzentriert sich die diesjährige Studie auf die Auswirkungen der aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
In der erhobenen Online-Befragung wurden knapp 1.300 Berufstätige, darunter Geschäftsführende, leitende Angestellte sowie Angestellte ohne leitende Funktion aus allen Branchen, zu verfügbaren Weiterbildungsbudgets und angebotenen Themen und Formaten befragt. Die Studie liefert einen Einblick in die Relevanz von Weiterbildung für Führungskräfte und Angestellte sowie in den Lernerfolg standardisierter und individualisierter Formate und Angebote in Unternehmen.
(Erscheinungsdatum Studie 2022: 29.11.2022)
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Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie 2022 im Überblick
Fachkräftemangel ist die größte Herausforderung für Unternehmen
Unternehmen müssen sich heutzutage vielen Herausforderungen stellen: Fachkräftemangel, Corona-Pandemie, Globalisierung, Ukraine-Krieg, Digitalisierungsdruck und Klimawandel. Knapp dreiviertel der Berufstätigen sehen den Fachkräftemangel (74%) als größte Herausforderung für ihr Unternehmen, gefolgt von der Corona-Pandemie (67%) und dem Digitalisierungsdruck (57%).
Berufstätigen ist Weiterbildung essenziell wichtig
Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels ist die Relevanz von Weiterbildung für Berufstätige enorm hoch. 89% der Befragten empfinden die Möglichkeit zur Teilnahme an Weiterbildung als wichtig für die persönliche Entwicklung. Für 84% ist Weiterbildung ein relevantes Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebers.
Weiterbildungsbudgets sind krisenfest
24% der Geschäftsführenden und leitenden Angestellten gaben an, dass die Weiterbildungsbudgets ansteigen, wohingegen sie bei 22% sinken. Die Mehrheit der Befragten sagte aus, dass die Weiterbildungsbudgets konstant bleiben. Demnach investieren Unternehmen auch in Krisenzeiten weiterhin in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden.
Individualisierte Weiterbildungsformate gewinnen an Bedeutung
Geschäftsführende und leitende Angestellte (43%) nutzen im Vergleich zu ihren Mitarbeitenden (36%) häufiger individualisierte Weiterbildungsformate. Für die Zukunft rechnet die Leitungsebene zwar weiterhin überwiegend verstärkt mit standardisierten Weiterbildungen, jedoch nähern sich individualisierte Formate deren Werten zunehmend an und gewinnen an Bedeutung.
Beurteilung des Lernerfolgs
Führungskräfte (93%) können das erworbene Wissen in individualisierten Formaten im Gegensatz zu ihren Mitarbeitenden (86%) besser in ihren Arbeitsalltag integrieren. Diese Werte zeigen sich in standardisierten Formaten ähnlich gut ausgeprägt, wobei sie hier um fast 10 Prozentpunkte niedriger ausgewiesen wurden.
Die Weiterbildungsstudie zeigt weiterhin auf, dass das Weiterbildungsangebot u.a. zu den Digitalisierungsthemen Digitalisierung und Gesundheit aus Sicht der Leitungsfunktionen mehrheitlich als ausreichend bewertet wurde - Standardisierte Weiterbildungsangebote bleiben aktuell und auch für die Zukunft überwiegend bestehen, wobei mit Blick auf den noch stärker ausgeprägten Wissenstransfer individualisierte Formate zunehmend an Bedeutung gewinnen und bei der Anwendung des gelernten Wissens bessere Ergebnisse erzielen.
Weiterbildung ist grundsätzlich ein entscheidender Hebel für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Ob als Attraktivitätskriterium bei der Wahl des Arbeitgebers oder für den Erwerb neuer und spezifischer Fähigkeiten von Angestellten zur Begegnung des Fachkräftemangels. Wer Fachkräfte binden und gewinnen will, muss auch in Krisenzeiten in Weiterbildung investieren.