Tech-Branche arbeitet effektiv an der Erhöhung des Frauenanteils
Programmiererin, Fachinformatikerin oder IT-System-Elektronikerin – weibliche Berufsbezeichnungen sind in der Tech-Branche noch immer die Ausnahme.
Eine aktuelle Bitkom-Befragung von mehr als 500 ITK-Unternehmen fand heraus: Unter IT-Fachkräften in IT- und Telekommunikationsunternehmen ist nur jede Zwanzigste (5 Prozent) eine Frau. Demnach liegt der Frauenanteil der Belegschaft in der ITK-Branche im Jahr 2023 mit durchschnittlich 15 Prozent in etwa auf Vorjahresniveau (14 Prozent).
ITK-Unternehmen wissen, dass sie den Frauenanteil erhöhen müssen
Dabei wünschen sich die ITK-Unternehmen mehr Frauen in ihrer Belegschaft. 92 Prozent sagen, gemischte Teams tragen zu einem besseren Betriebsklima bei, und drei Viertel (75 Prozent) sind überzeugt, dass der Frauenanteil die Produktivität und Kreativität erhöht.
- 86 Prozent sehen eine Erhöhung des Frauenanteils in Ihrem Unternehmen ganz grundsätzlich als Chance
- Drei von vier ITK-Unternehmen (74 Prozent) sagen, ohne Frauen verspielt die Branche ihre Zukunft
- 59 Prozent sind überzeugt, dass die ITK-Branche das Fachkräfteproblem ohne Frauen nicht lösen wird
Beim Recruiting liegt der Fokus auf Schulen und Hochschulen
Auf der Suche nach neuen Fachkräften bemüht sich ein Großteil der Digitalbranche bereits gezielt um Frauen: 9 von 10 ITK-Unternehmen (92 Prozent) setzen auf speziell auf Frauen ausgerichtete Recruiting-Maßnahmen, um diese auf ihr Unternehmen aufmerksam zu machen und für sich zu gewinnen. Am weitesten verbreitet sind Kooperationen mit Hochschulen und Schulen. 61 Prozent der ITK-Unternehmen geben an, bereits zu kooperieren oder dies zu planen.
Weiterbildungsfokus
Darüber hinaus planen oder nutzen 60 Prozent der ITK-Unternehmen Weiterbildungsangebote, um Frauen zu fördern (2022: 55 Prozent) und 43 Prozent Mentoringprogramme (2022: 37 Prozent).
„In der Digitalbranche wächst das Bewusstsein für den enormen Stellenwert der Frauenförderung. Die steigende Zahl ergriffener Maßnahmen zeigt, wir sind auf dem Weg, auch wenn wir das Tempo deutlich steigern müssen“, sagt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung.
Zusätzlich zu unternehmensinternen Maßnahmen wie Zielsetzungen, personellen Zuständigkeiten sowie Qualifizierungs- und Unterstützungsangeboten für Frauen, braucht es von der Politik insbesondere mehr Investitionen in die Betreuungsinfrastruktur und eine Bildungspolitik, die digitale Themen gleichberechtigt mitdenkt. Dazu zählen zum Beispiel attraktivere Ausbildungs- und Studiencurricula sowie ein verpflichtender Informatikunterricht.
Die Bitkom Akademie ist ihr Ansprechpartner für die Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften für die digitalisierte Arbeitswelt. Jährlich werden etwa 300 Weiterbildungen in verschiedenen Themenbereichen wie Digitale Transformation, Nachhaltigkeit, Big Data & KI, IT-Sicherheit, Datenschutz und Recht & Regulierung an. Zusätzlich dazu entwickelt die Bitkom Akademie regelmäßig neue Aus- und Weiterbildungen. Das vollständige Angebot finden Sie hier.