Siemens x TRANSFORM | Industrial Metaverse

Siemens und das Industrial Metaverse: Ein Blick in die Zukunft der industriellen Digitalisierung

Die Digitale Transformation hat viele Facetten, eine der vielversprechendsten Entwicklungen ist das Industrial Metaverse. Siemens, ein globaler Vorreiter in den Bereichen Technologie und Innovation, spielt hierbei eine Schlüsselrolle. Dr. Annika Hauptvogel, Head of Technology and Innovation Management bei Siemens, gibt Einblicke in die Definition, Anwendungen und Zukunftsaussichten des Industrial Metaverse im Rahmen eines Interviews mit der TRANSFORM.


TRANSFORM (T): Wie definiert Siemens das Konzept des Industrial Metaverse und welche zentralen Technologien stehen dahinter?

Annika Hauptvogel (AH): Das Industrial Metaverse ist für uns eine virtuelle Welt, in der reale Maschinen und Fabriken, Gebäude und Städte, Netzwerke und Transportsysteme als ihr digitaler Zwilling gespiegelt werden. Nutzer sollen virtuell in Echtzeit zusammenarbeiten, Systeme überprüfen, technische Entscheidungen treffen und Änderungen vornehmen können. Zudem lässt sich das Verhalten der digitalen Zwillinge kontinuierlich evaluieren, simulieren und vorhersagen. Dies unterstützt sowohl die Produktentwicklung als auch das Überwachen und Steuern realer Anlagen. Schlüsseltechnologien sind dabei digitale Zwillinge und Künstliche Intelligenz, unterstützt durch Technologien wie Cloud- und Edge-Computing sowie Cybersecurity.


T: Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, wie das Industrial Metaverse von Siemens bereits eingesetzt wird?

AH: Ein Beispiel ist das Gerätewerk Erlangen, in das Siemens 500 Millionen Euro investiert und das unter anderem im Industrial Metaverse abgebildet wird. Schon heute nutzen wir den digitalen Zwilling des Werkes, um Prozesse zu optimieren und konnten dadurch beispielsweise 40 Prozent Energie einsparen – ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Ein weiteres Highlight ist unsere Zusammenarbeit mit NVIDIA und dem weltweit führenden Schiffsbauer für nachhaltige, CO2-freie Großschiffe, HD Hyundai. Die Planung und der Bau dieser riesigen Schiffe sind hochkomplexe Prozesse, bei denen man bis zu sieben Millionen Einzelteile im Blick behalten muss. Hierbei hilft der neu entwickelte fotorealistische digitale Zwilling, um im Entwicklungsprozess den Überblick zu behalten. Auch in der Forschung und Entwicklung spielen digitale Zwillinge und KI eine immer wichtigere Rolle, insbesondere beim „generativen Design“ neuer Produkte.


T: Welche zukünftigen Entwicklungen und Innovationen im Bereich des Industrial Metaverse plant Siemens und welche neuen Möglichkeiten werden dadurch für Unternehmen eröffnet?

AH: Das Industrial Metaverse erstreckt sich über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes, vom Design über die Produktion bis zum Betrieb. Die Durchgängigkeit des digitalen Zwillings und die Interoperabilität sind daher wichtige Entwicklungsschritte. Eine besondere Innovation, die wir derzeit zusammen mit Sony entwickeln, ist ein XR Head-Mounted Display, das immersives Engineering ermöglichen wird und die Effizienz im Designprozess um 30% steigern kann. Ein weiterer Schwerpunkt liegt außerdem auf dem Siemens Xcelerator und dem Aufbau eines starken Ökosystems sowie der Entwicklung offener, flexibler und interoperabler Lösungen. Denn das industrielle Metaverse wird am Ende nicht von einem Unternehmen gebaut, sondern – wie zuvor das Internet – von uns allen gemeinsam.


Einblicke in zukunftsweisende Anwendungen auf der TRANSFORM 2025

Das Industrial Metaverse stellt einen gewaltigen Sprung in der industriellen Digitalisierung dar, der weit über die bisherigen Möglichkeiten hinausgeht. Die TRANSFORM bietet eine ideale Plattform, um sich über die neuesten Entwicklungen und Anwendungen in diesem Bereich zu informieren. Hier können Führungskräfte sowie Expertinnen und Experten tiefere Einblicke gewinnen, wie sie diese Technologien in ihren eigenen Unternehmen einsetzen können, um Effizienz und Nachhaltigkeit zu steigern. Siemens' Vision und Innovationen im Industrial Metaverse sind dabei ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Technologie die Zukunft der Industrie prägen kann.

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