ESG als Unternehmensstrategie

Environmental Social Governance - ESG-Kriterien und ihre Folgen für die Wirtschaft

ESG (Environmental Social Governance) ist das Thema der Zeit, wenn es um Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung für Unternehmen geht. Aktuelle Gesetzesinitiativen und Rechtsprechungen verstärken die Relevanz und offenbaren den aktuellen Regulierungsdruck auf politischer Ebene. Das hat direkten Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Die Nachhaltigkeit von Geschäftsmodellen und die Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen wirken sich unmittelbar auf den Marktauftritt und das Image von Unternehmen aus.
 

Wofür stehen die Buchstaben E, S und G?

Diese drei Buchstaben definieren weitere Verantwortungsbereiche von Unternehmen, um den Anforderungen des 21. Jahrhunderts Rechnung zu tragen. Heute reicht es nicht mehr aus, ein Unternehmen „nur“ langfristig profitabel zu führen. Ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen ist allerdings noch immer Voraussetzung, um am Markt überleben zu können. Heute sind jedoch zusätzliche Anforderungen zu erfüllen. Diese werden immer stärker vonseiten der Anleger erhoben – und allmählich auch vonseiten der Kunden.

„E“ steht für Environment – im Sinne eines umweltverträglichen/umweltschonenden Handelns.

„S“ steht für Social – im Sinne eines Verhaltens, das nicht nur den Aspekten Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz entspricht, sondern auch gesellschaftliches Engagement umfasst.

„G“ steht für Governance – im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensführung.
 

Orientierung an den ESG-Kriterien – für das langfristige Überleben unverzichtbar

Die Tiefe der Beschäftigung mit den verschiedenen Kriterien verdeutlicht deren Relevanz für das Überleben von Unternehmen. Insbesondere bei der für den HR­Bereich relevanten Sparte „Social“ sollte geprüft werden, in welchem Ausmaß sich Unternehmen – heute – mit den sozialen und gesellschaftlichen Aspekten der eigenen Tätigkeiten befassen. Folgende Fragen können dabei gestellt werden:

  • Werden die Menschenwürde, die Menschenrechte sowie die Arbeitnehmerrechte eingehalten?
  • Ist eine sichere und ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen gegeben, um den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter zu sichern?
  • Wird das Prinzip der Nichtdiskriminierung in allen Unternehmensbereichen umgesetzt?
  • Setzt das Unternehmen auf Diversität und Gleichberechtigung?
  • Erfolgen eine „faire“ Behandlung und Bezahlung der Mitarbeiter – innerhalb der gesamten Lieferkette?
  • Werden den Mitarbeitern umfassende Angebote zur Fortund Weiterbildung geboten?
  • Wird auf die Zusammenarbeit mit autoritären Regierungen verzichtet?
  • Wird gesellschaftliche Verantwortung übernommen – über die Kernleistung des Unternehmens hinaus (Stichwort Corporate Social Responsibility), die sich in Spenden­ und Sponsoring­Aktivitäten niederschlagen kann?
  • Steht das Unternehmen für einen fairen Umgang mit Kunden?

Ihren Niederschlag haben diese Standards beispielsweise in den OECD­Leitsätzen für multinationale Unternehmen gefunden. Auch die ILO­Kernarbeitsnormen (Internationale Arbeitsorganisation – ILO) sowie die zehn Prinzipien des UN Global Compact formulieren entsprechende Anforderungen. Diese sind auch in der ISO 26000 niedergelegt, einem Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung von Organisationen.
 

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Quelle: HR Performance 1/2022