KI im Gesundheitswesen: Informations- und Weiterbildungsbedarf erkannt
Die Plattform Lernende Systeme hat ein neues Whitepaper veröffentlicht, das sich mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen befasst.
Die Mehrheit der Befragten verfügt über ein realistisches Wissen zu KI, wünscht sich jedoch mehr oder verbesserte Informationsangebote. Die Herausforderung besteht darin, dass KI-Aspekte in der Aus- und Weiterbildung noch als zusätzlicher Aufwand gesehen werden.
Im Rahmen des Whitepapers wurden Gesundheitsfachkräfte befragt, um deren Einstellung zur Technologie zu ermitteln. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass KI besonders im Zusammenhang mit wiederholenden und stark strukturierten Aufgaben im Gesundheitswesen eingesetzt werden kann. Es besteht jedoch die Befürchtung, dass KI-Lösungen Gesundheitsfachkräfte ersetzen könnten. Die Autoren sind hingegen der Meinung, dass diese Befürchtungen unbegründet sind, da die Aufgabenfelder von Gesundheitsfachkräften zu vielfältig sind, um ausschließlich von KI übernommen zu werden.
Verbesserte Informationsangebote
Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass der Großteil zwar noch keine KI-basierten Gesundheits- oder Pflegeanwendungen verwendet, jedoch ein grundsätzliches, realistisches Wissen zu KI besteht. Die Befragten wünschen sich allerdings mehrheitlich das Angebot von mehr oder verbesserten Informationsangeboten zu KI-Anwendungen im medizinischen und pflegerischen Arbeitskontext. Welcher Bedarf sich noch herausgestellt hat: neben teils ungenügenden Technikkenntnissen sind auch Aus- und Fortbildungen für KI-Pflegeanwendungen nur unzureichend vorhanden oder zugänglich.
Die Herausforderung
So wird auch erläutert, dass die Integration von KI-Aspekten in die Aus- und Weiterbildung eine Herausforderung darstellt, da dies zunächst als zusätzlicher Aufwand wahrgenommen wird. Dienstleister in der Pflegebranche sind nicht daran interessiert, Mitarbeitende aus dem Tagesgeschäft herauszunehmen. Allerdings soll die KI das Personal nicht ersetzen, sondern gemeinsam mit ihm effizienter werden. Ein Beispiel aus der Pflegebranche ist die Nutzung von Wearables, um bestimmte Pflegehandlungen zu identifizieren und automatisch in Formulare zu übertragen. Dies spart Zeit, da Pflegefachkräfte nicht zwischen Terminen alles ausfüllen müssen, sondern vorhandene Eingaben überprüfen und gegebenenfalls ergänzen können.
Notwendige Kompetenzen
Das Whitepaper hebt hervor, dass für alle Gesundheitsfachkräfte zwei Kompetenzen von besonderer Bedeutung sind. Zum einen müssen sie über das eingesetzte KI-System, seine spezifischen Eigenschaften und seine Leistungsfähigkeit informiert sein (KI-Awareness). Zum anderen benötigen sie Datenkompetenzen, da KI-Systeme im Gesundheitsbereich grundsätzlich mit sensiblen, personenbezogenen Daten arbeiten.
Zudem ist zu entnehmen, dass für den Erfolg von KI-Anwendungen im Gesundheitswesen von Bedeutung sei, dass Gesundheitsfachkräfte frühzeitig und kontinuierlich in den Prozess von den Entwicklerinnen und Entwicklern einbezogen werden. Dies könne beispielsweise durch regelmäßige Workshops zur Überprüfung der Entwicklungsschritte, Nachbesserungen und Neuausrichtungen erfolgen. Eine Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten auf dem Gebiet, insbesondere mit den Fachgesellschaften, trage ebenfalls zur Akzeptanz bei.
Weitere spannende Erkenntnisse und Empfehlungen finden Sie hier: Whitepaper von der Plattform Lernende Systeme
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