Manager für digitale Plattformen
Netzwerkeffekte identifizieren, nutzen, ausbauen und schützen
Ob Amazon, Lieferando oder AirBnB: Digitale Plattformen sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Plattformen wachsen extrem schnell, monopolisieren zum Teil ganze Märkte und reißen traditionelle Branchengrenzen ein. Das Geschäftsmodell nutzt Technologien, um Kundengruppen, Produzenten und/oder Maschinen miteinander zu verbinden. Daten, die bei den Interaktionen über die Plattform entstehen, werden genutzt, um die Verbindung zwischen den Gruppen weiter zu stärken. So entstehen Ökosysteme, die immer weiter in alle Lebens- und Arbeitsbereiche der Nutzer eindringen. Plattformen nutzen dabei die Vorteile von Netzwerkeffekten, die innerhalb und zwischen den beteiligten Gruppen entstehen. Je mehr Nutzer einer Gruppe die Plattform anziehen kann, desto wertvoller wird sie für eine andere Gruppe. Auf diese Weise entsteht eine einzigartige Dynamik, die das rasante Wachstum der großen Plattformen erklärt. Hypes wie das Web 3 oder generative KI verstärken die grundsätzliche Logik digitaler Plattformgeschäftsmodelle sogar noch.
Durch den stark angestiegenen Wettbewerb geht es mehr denn je darum, die grundsätzliche Logik von Plattform-Geschäftsmodellen zu verstehen und anzuwenden. Im Lehrgang lernen Sie die zugrundeliegende „Mechanik“ von Plattform-Geschäftsmodellen kennen und wenden diese praktisch an. Dabei sind Netzwerkeffekte für das Plattform-Design und -Management der wichtigste Parameter. Sie müssen zunächst identifiziert, dann genutzt, verstärkt und schließlich geschützt werden. Das vom Dozenten entwickelte INVS-Modell vermittelt Ihnen praxisnah, wie Sie diese vier Schritte erfolgreich durchlaufen.
Datum
Ort
Preis *
Verfügbar
Ziele des Lehrgangs
- Nach der Teilnahme am Lehrgang sind Sie in der Lage, Ihr bestehendes oder geplantes Geschäftsmodell zu optimieren und Ihre Wettbewerbsfähigkeit auszubauen. Sie kennen konkrete Wachstums- und Wettbewerbsstrategien, um den Erfolg der Plattform sicherzustellen. Ziel ist es, Ihr Geschäftsmodell langfristig zu stärken.
- Sie lernen, warum Netzwerkeffekte für digitale Plattformen der entscheidende Stellhebel sind und wie Plattform-Design und -Management auf Netzwerkeffekte ausgerichtet werden können.
- Sie erfahren, welche Besonderheiten, Hürden und Möglichkeiten sowie Stellhebel es bei Plattform-Geschäftsmodellen gibt. Der Lehrgang folgt der Logik indirekter Netzwerkeffekte, wie diese identifiziert und genutzt werden können, aber auch, wie diese verstärkt und geschützt werden können.
- Der Dozent führt Sie mithilfe von Theorie und Praxis durch die vier Schritte des INVS-Modells: Netzwerkeffekte werden zunächst identifiziert, dann genutzt, verstärkt und schließlich geschützt. In jeder Stufe lernen Sie, welche Besonderheiten durch Netzwerkeffekte entstehen. So lernen Sie beispielweise, welche Preisstrategien erfolgreich sind, wie das Chicken-Egg-Problem gelöst, wie die kritische Masse erreicht oder wie das Service-Angebot für die Nutzergruppen festgelegt werden kann.
- Besonderheit: Sie können Ihre eigenen Use Cases einbringen und pitchen. So haben Sie die Möglichkeit, diese in einer geeigneten Runde zu diskutieren und zu bearbeiten. Sie profitieren insbesondere vom Feedback der anderen Teilnehmenden und des Referenten.
Inhalte des Lehrgangs
Das Seminar ist interaktiv aufgebaut. Der Dozent erläutert zunächst die Theorie der zwei- und mehrseitigen Märkte, um die Besonderheiten von Plattformen – gerade im Vergleich zu Pipeline-Geschäftsmodellen – sichtbar zu machen. Anhand des INVS-Modells und einer Case Study führt der Dozent durch das Plattform-Design und das Plattform-Management. Sie wenden die Theorie der mehrseitigen Märkte in eigenen Case Studies an und können somit das Gelernte verinnerlichen. Zudem haben Sie die Möglichkeit, vorab Fragen einzuschicken, die Sie im Seminar mit den Referenten behandeln können.
Besonders viel Wert wird auf einen interaktiven Austausch unter den Teilnehmenden und Referenten gelegt. Sie erhalten die Möglichkeit, Ihren eignen Use Case vorzustellen – egal ob es eine Idee für ein zukünftiges oder bereits bestehendes Geschäftsmodell ist – und können sich so Feedback, Verbesserungsvorschläge oder neue Ideen für Ihr eigenes Business einholen. Durch Gruppenarbeiten (online und offline) und anschließender Diskussion mit allen Teilnehmenden wird die Theorie angewendet und die praktischen Implikationen werden greifbar. Durch diesen Wechsel wird der Kurs kurzweilig und das Wissen verfestigt sich.
Konkrete Inhalte des Zertifikatslehrgangs:
- Geschäftsmodelle, Plattformen und Netzwerkeffekte verstehen
- In Netzwerkeffekten denken
- Framework und Tools für Plattform-Design und Plattform-Management
- Plattform-Pricing
- Lösung des Chicken-Egg-Problems
- Praktische Anwendung und Case Studies
- Betrachtung von verschiedenen Arten von Plattform-Geschäftsmodellen
Zielgruppen
Der Zertifikatslehrgang richtet sich an alle Unternehmer, Entrepreneure, Innovatoren und Entscheider und Manager, die Plattform-Geschäftsmodelle betreiben oder mit Unternehmen dieser Art zusammenarbeiten. Digitale Plattformen nehmen einen enormen Einfluss auf traditionelle Branchen und haben in der Vergangenheit schon ganze Industrien auf den Kopf gestellt. Daher ist es unerlässlich, offen über die Möglichkeiten und die Besonderheiten des eigenen Geschäftsmodells nachzudenken. Das Wissen über Netzwerkeffekte ist aber auch für Kunden von digitalen Plattformen wichtig, auch sie müssen ihre Strategie danach ausrichten.
Der Lehrgang bietet sich insbesondere für Gründerinnen und Gründer an, die den Aufbau einer Plattform planen oder bereits in der Entwicklungsphase sind. Auch für die Unternehmen, die bereits seit längerem eine Plattform betreiben und weiterwachsen möchten, ist der Lehrgang bestens geeignet. Der Zertifikatslehrgang richtet sich gleichermaßen an Akteure aus dem B2C- sowie B2B-Bereich.
Ihr Seminarprogramm
Tag 1
- Bedeutung von Plattformmärkten: Plattformen, Netzeffekte, Daten
- Was sind Plattformmärkte? Warum sind Plattformmärkte relevant?
- Plattform-Geschäftsmodelle vs. Pipeline-Geschäftsmodelle
- Einführung in die Plattformökonomie
- Netzeffekte und ihre Bedeutung verstehen (direkte und indirekte, positive und negative Netzwerkeffekte)
- Bedeutung von Economies of Scale und Economies of Scope für digitale Plattformen (Größen- und Verbundvorteile)
- Bedeutung von Daten und Lerneffekten oder warum Plattformen so stark von „Learning-by-Doing“ profitieren
- Theorie der mehrseitigen Märkte: Was unterscheidet Plattformmärkte? Wie wirken sich Netzeffekte aus?
- Besonderheit von Plattformmärkten / Konsequenzen der Netzeffekte
- Anwendung der Theorie auf die Praxis – das INVS-Modell
- Chicken-Egg Problem
- Pricing-Theorie und Monetarisierungsstrategien
- Case Studies
- Einführender Workshop: Reverse Engineering mithilfe des INVS-Modells – Teamarbeit zur Analyse einer bestehenden Plattform, um die Funktionsweise verschiedener digitaler Plattformen und die Ausgestaltung in der Praxis zu erfahren und zu diskutieren.
- Netzeffekte identifizieren: Nur wenn die digitale Plattform es schafft, die Verbindung zwischen mindestens zwei Nutzergruppen zu internalisieren, kann sie ein erfolgreiches Geschäftsmodell aufbauen. Deshalb ist es zunächst notwendig diese positive Verbindung zwischen den Gruppen zu identifizieren und auch herauszufinden, warum diese bisher nicht oder nicht effizient genutzt werden konnte.
- Theorie / Vorgehen
- Gruppenarbeit mit Canvas zur Identifikation von Netzwerkeffekten
- Präsentation und Diskussion
Tag 2
- Netzeffekte nutzen: Könnten die Nutzer die positiven Netzwerkeffekte, die zwischen ihnen existieren, selbst nutzen, bräuchte es keine Plattform. Die digitale Plattform muss also eine Lösung bereitstellen, um die Netzwerkeffekte nutzbar zu machen. Dazu müssen sie auch das Problem lösen, dass alle Nutzer die positive Wirkung auf die jeweils andere Gruppe bei ihrem Verhalten berücksichtigen.
- Theorie / Vorgehen
- Gruppenarbeit mit Value-Exchange Map, Pricing Canvas und Chicken-Egg Canvas
- Pricing- und Monetarisierungsstrategien
- Präsentation und Diskussion
- Netzeffekte verstärken: Netzwerkeffekte sind kein statisches Konstrukt. Vielmehr können Netzwerkeffekte, also die positive Verbindung zwischen den Gruppen verstärkt und intensiviert werden. Nutzerinnen und Nutzer profitieren so immer stärker von der Verbindung mit der jeweils anderen Gruppe. Je besser die Plattform diese Verbindung stärken kann, desto größer ist das Potential für Umsatz und Gewinn.
- Theorie / Vorgehen
- Gruppenarbeit mit Canvas zur Erarbeitung von Stellhebeln zur Verstärkung von Netzwerkeffekten
- Präsentation und Diskussion
- Netzeffekte schützen: Netzwerkeffekte können Unternehmen starke Positionen im Markt verschaffen. Allerdings können Netzwerkeffekte auch wieder verloren gehen bzw. herausgefordert werden. Um den nachhaltigen Erfolg des Geschäftsmodells sicherzustellen, müssen Manager digitaler Plattformen die Gefahren kennen und Strategien entwickeln, wie diesen begegnet werden kann.
- Theorie / Vorgehen
- Gruppenarbeit mit Canvas zur Erarbeitung von Stellhebeln zum Schutz von Netzwerkeffekten
- Präsentation und Diskussion
Tag 3
- Wrap-Up INVS-Modell
- Übersicht, was gelernt wurde, wie in der Praxis anwenden
- Diskussion
- Einführung in die Plattform-Challenge: Vorbereitung eines eigenen Use Cases, z. B. Vorstellung des eigenen Plattform-Modells. Teilnehmende wenden nun das gelernte Wissen auf ein eigenes Projekt an und erarbeiten mithilfe der erlernten Tools und Methoden ein eigenes Plattform-Geschäftsmodell.
- Thema
- Vorgehen
- Erwartungen
- Plattform-Challenge
- Erarbeitung des eigenen Plattform-Geschäftsmodells mit Unterstützung des Dozenten
- Methoden und Tools aus dem Kurs werden auf eine eigene Fragestellung angewendet
- Erfahrungsaustausch
- Präsentation und Wrap-up
- Pitch aller ausgearbeiteten Plattform-Geschäftsmodelle und Bewertung durch die Teilnehmenden
- Wrap-up
- Feedback
Ihr Referent
Zusätzliche Informationen
- Der Lehrgang findet in einer kleinen Gruppe statt. Unsere Referenten können dadurch auf individuelle Fragestellungen besser eingehen.
- Dieser Online-Lehrgang wird mit Zoom durchgeführt. Systemvoraussetzungen und unterstützte Betriebssysteme können Sie hier einsehen. Für die Einwahl in Zoom über die verschiedenen Anwendungen (Desktop Client, App oder Web-Client) finden Sie hier einen zusätzlichen Vergleich zu den jeweiligen Eigenschaften.
- Die Teilnehmenden erhalten ein Teilnehmerzertifikat. Das Zertifikat beruht auf einem Qualitätsstandard, den sich die Bitkom Akademie und ihre Partner als Qualitätssiegel für ihre Seminare und Lehrgänge gesetzt haben.
- Die Bitkom Akademie ist anerkannter Bildungsträger in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Teilnehmer haben im Rahmen des Bildungszeitgesetzes die Möglichkeit, Bildungsurlaub bzw. eine Bildungsfreistellung zu beantragen. Auf Anfrage erstellen wir auch Anträge auf Anerkennung unserer Veranstaltungen in anderen Bundesländern.
- Beim Präsenzformat sind Lunch und Getränke im Seminarpreis enthalten.
- Nachteilsausgleich: Menschen mit Behinderungen können für Prüfungen bei Zertifikatslehrgängen der Bitkom Akademie einen "Nachteilsausgleich" beantragen. Ein "Nachteilsausgleich“ bedeutet, dass die Prüfung so verändert wird, dass die behinderungsbedingten Nachteile des Prüfungsteilnehmenden möglichst ausgeglichen werden. Weitere Informationen dazu und wie Sie diesen Beantragen können finden Sie hier.
- Wir erklären ausdrücklich, dass beim Bitkom – Unterzeichner der Charta der Vielfalt – jede Person, unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität willkommen ist.
Seminar-Rücktrittsversicherung
- Gemeinsam mit der HanseMerkur bietet die Bitkom Akademie eine freiwillige Seminar-Rücktrittsversicherung an.
- Diese Versicherung ermöglicht Ihnen die kostenfreie Stornierung Ihrer Teilnahme, wenn kurzfristige oder unvorhergesehene Ereignisse Ihre Teilnahme am Seminar verhindern.
- Die Kosten der Seminar-Rücktrittsversicherung sind abhängig vom Seminarpreis. Die Preisliste der HanseMerkur finden Sie hier.
Das sagen unsere Kunden
"
"Referent hat das Wissen gut vermittelt. Die Unterlagen sind sehr umfangreich, Beispiele anschaulich. Auch wenn es remote statt fand, war es super kurzweilig. Das Arbeiten in der Gruppe hat total Spaß gemacht."
Theresa Wilfer | CreatorBox, Inc.
"
"Super Inhalte, die Praxiserfahrung des Dozenten ist unschlagbar. Sehr angenehme Art des Vortrags."
Meike Grimm | Merck KGaA
"
"Jürgen hat sehr pragmatisch und praxisnah durch das Seminar geleitet. Mir hat gut gefallen, dass nicht versucht wurde, möglichst viel theoretisches Wissen in kurzer Zeit zu vermitteln, sondern dass die wichtigsten Mechanismen und Komponenten von Plattformgeschäftsmodellen immer wiederkehrten, durch Beispiele greifbar gemacht und in praktischen Übungen vertieft wurden. Die Tools zur Ausgestaltung von Plattformen werde ich in jedem Fall wieder verwenden."
Florian Kunzke | SAP SE
"
"Exzellentes Seminar mit vielen neuen Ideen, Anregungen und Tipps rund um das Thema Plattformen und den dazugehörigen Geschäftsmodellen - abwechslungsreich (Theorie/ Praxis) gestaltet und einem Referenten, der immer eine Antwort und ein passendes Fallbeispiel zur Hand hatte."
Daniel Rönsch | Commerzbank AG
"
"Toller Referent, tolle Teilnehmer! Interessanter Austausch (auch online)!"
Michael Hausmann | pixolus GmbH
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Haben Sie Fragen? Wir sind für Sie da.
"
"Die Kombination von digitalem Arbeitsbereich und Video-Teilnahmen hat sehr gut geklappt. Das Thema wurde trotz der Komplexität didaktisch sehr gut vom Referenten vorbereitet und in sinnvolle, nachvollziehbare kleine "Häppchen" unterteilt. Vor allem die Anwendung des Wissens durch mehrere Gruppenarbeiten/- Diskussionen wurde sichergestellt und die finale, große Gruppenarbeit (Prüfung) war auch ein riesen Mehrwert um das Gelernte direkt am eigenen Beispiel anzuwenden."
Raffael Fitzek | Fujitsu TDS GmbH